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Kneippen –  Der Klassiker unter den Naturheilverfahren

Kneippen – was ist das? Bei einer Umfrage würden die meisten Menschen Kneippen mit Wassertreten gleichsetzen. Dass die Kneipp-Bewegung aber viel mehr bedeutet, als nur Wasseranwendungen, überrascht dann doch sehr. Ist doch heute aus der Lehre des Pfarrers Kneipp ein Naturheilverfahren entstanden, das auch von der Schulmedizin in weiten Kreisen anerkannt wird. Daneben haben sich unter dem Dach des Kneipp-Bundes viele Kneipp-Vereine gebildet, die sich der Gesundheitserziehung bzw. Gesundheitsvorsorge in der Bevölkerung widmen.

Dabei stützt sich diese Prävention auf 5 Säulen:

* Wassertherapie
* Bewegung
* Pflanzenheilkunde
* Ernährung
* Lebensordnung

In den folgenden Beiträgen sollen diese fünf Bereiche eingehender erklärt werden. An ganz konkreten Anwendungsbeispielen – entweder als präventive Maßnahme oder auch als sanfte Therapie – werden lebenspraktische Ratschläge vorgestellt, die sich in der Vergangenheit bestens bewährt haben. Viele dieser Anwendungen lassen sich ohne weiteres im täglichen Leben nutzen, sind keineswegs nur Therapie, sondern erleichtern so manche Lebenssituation und sind auch bei Kindern anwendbar.

Wassertherapie

Die verschiedensten Wasseranwendungen sind die Klassiker unter den Kneipp´schen Maßnahmen. Einige wenige sollen hier exemplarisch vorgestellt werden. (Wer sich intensiver mit dem Thema befassen will, sei auf die Fachliteratur verwiesen.)
Allgemeine Vorbemerkungen: Kneipp´sche Wasseranwendungen regen die körperlichen und geistig-seelischen Funktionen des gesamten Organismus an. Die Körperfunktionen werden aktiviert. Die Durchblutung wird angekurbelt, Pulsschlag und Kreislauf reguliert. Das kalte Wasser bewirkt zuerst eine Verengung der Gefäße, darauf folgt eine aktive Erweiterung mit einem Wärme- und Wohlgefühl.
Wichtig: Bei allen Kaltwasseranwendungen muss der Körper warm sein. Andernfalls muss der Körper durch aktive Maßnahmen aufgewärmt werden. Nach der Kaltwasseranwendung spielt die Wiedererwärmung eine wichtige Rolle: Bewegung, warme Fußkleidung usw. sorgen für die Wiedererwärmung.

a) Das kalte Armbad

Das kalte Armbad – auch der Muntermacher genannt – ist so einfach wie effektiv, dabei  wirksamer als eine Tasse Kaffee. – Kennen Sie das Gefühl etwa am frühen Nachmittag, wenn die Müdigkeit sie fast lähmt? – Probieren Sie statt eines Kaffees mal ein kaltes Armbad: Es macht munter, geistig fit und regt nicht auf.

So wird´s gemacht:
„Bitte beachten – nur mit warmen Armen und Händen ins kalte Wasser!
Füllen Sie Ihr Waschbecken (besser: Ihr Kneipp-Armbecken) mit kaltem Wasser
(12 Grad oder wärmer – es soll sich nicht unangenehm anfühlen) und tauchen Sie die Arme bis zur Mitte der Oberarme ein. Nach 30 Sekunden – falls die Kälte schmerzt, früher – beenden. Wasser abstreifen, nicht abtrocknen. Arme bewegen, bis Wärmegefühl eintritt.“ (Aus ZS: Kneipp Journal Okt. 2010 S. 317)

Vorsicht: Nicht anwenden bei oganischen Herzerkrankungen!

b) Der Knieguss

Als Einschlafhilfe – besonders bei Kindern – , bei zuckenden Beinen,
für Menschen, die tagsüber viel stehen müssen,
eignet sich der kalte Knieguss in besonderer Weise.

Und so wird´s gemacht:

In der Bade- oder Duschwanne stehen. Mit dem kalten Wasserstrahl (zur Not auch Dusche) auf dem rechten Fußrücken beginnen und außen am Unterschenkel langsam hochgehen bis eine Handbreit übers Knie. Dort kurz verweilen, dann innen wieder abwärts bis zum Fuß. Wiederholen am linken Bein.-
Zum Schluss noch rechte und linke Fußsohle gießen.
Wasser abstreifen, nicht abtrocknen. Feucht in den Schlafanzug, evtl. Socken anziehen. Dann ins Bett!

Vorsicht: Nicht bei kalten Füßen, nicht bei niedrigem Blutdruck, nicht bei Blasenentzündung und nicht während der Periode anwenden.