Pfarrer Kneipp’s Lehre

Inhaltsverzeichnis

I. Die Kneippsche Lehre
II. Die Elemente der kneippschen Lehre

Wasser
Ernährung
Heilpflanzen
Bewegung
Lebensordnung

I. Die kneippsche Lehre

Sebastian Kneipp (1821- 1897) ist der Begründer einer ganzheitlich orientierten Lebensweise und eines komplexen Naturheilverfahrens gleichermaßen.

Während des Theologiestudiums kurierte Kneipp, Sohn einer armen Weberfamilie aus Stephansried bei Ottobeuren, mit kalten Tauchbädern in der Donau seine schwere Lungentuberkulose. Ein Büchlein aus dem Jahre 1743 hatte ihn auf die Heilkraft des Wassers aufmerksam gemacht. Nach seiner Genesung eignete er sich über viele Jahre hinweg ein fundiertes Wissen über Gesundheit und Krankheit mit ihren Symptomen an.

1855 kam Kneipp als Beichtvater ins Dominikanerkloster nach Wörrishofen, wo er sehr schnell über alle Grenzen hinweg als,,Wasserdoktor“ bekannt wurde. Zu Hunderten pilgerten Kranke nach Wörrishofen und suchten Heilung bei Pfarrer Sebastian Kneipp.

Neben den Wasseranwendungen setzte Kneipp bevorzugt Heilpflanzen zur Prävention und Therapie ein. ln seinen Schriften und Vorträgen betonte er immer die Wichtigkeit ausreichender körperlicher Betätigung, einer einfachen und natürlichen Kost und mahnte eine geordnete Lebensführung an.

II. Die Elemente der kneippschen Lehre

Wasser
Das Wasser dient als Vermittler von Temperaturreizen. Hierdurch werden im
Körper Reaktionen im Bereich der Blutgefäße, des Stoffwechsels und der
Muskulatur bewirkt. Die Folge sind verbesserte Durchblutung, Entschlackung
und allgemeine Entspannung.
Zu dieser Anwendungsform, von der es inzwischen über hundert verschiedene
Variationen gibt, gehören Güsse, Bäder, Waschungen, Wickel und Packungen.
Wiederholte Anwendungen dieser Art bewirken einen Trainingseffekt, der zur
Abhärtung führt. Die Infektionsanfälligkeit wird vermindert und allgemeines
Wohlbefinden erreicht.

Ernährung

ErnährungDie Ernährung soll den Kalorienbedarf des Körpers decken , alle notwendigen
Nährstoffe in ausreichender Menge zuführen und im richtigen Verhältnis
stehen. Der Organismus wird in seiner Struktur und Funktion beeinflusst, am
meisten aber bezüglich seines Stoffwechsels. Eine Fehlernährung hat deshalb
viele Zivilisationskrankheiten zur Folge.
Neben den angepassten Diäten soll die Ernährung ausgewogen sein; hierzu
eignet sich am besten eine hochwertige, möglichst naturbelassene Vollwert – und Basiskost.

Heilpflanzen

KräuterDie Behandlung mit pflanzlichen Zubereitungen besitzt eine große therapeutische Vielfalt, eine sanfte Wirkung, hat selten Nebenerscheinungen und eignet sich deshalb besonders auch zum langfristigen Einsatz. Die Therapie mit Heilkräutern kennt man schon seit dem Altertum. Der Nachweis ihrer Wirksamkeit wurde aber erst durch neuzeitliche Untersuchungsverfahren möglich. Heilpflanzen werden in Form von Teezubereitungen, Säften, Dragees, aber auch als Badezusätze, ätherische Öle und Salben verwendet.

 

Bewegung

Körperliche Bewegung schafft Ausgleich, baut Stress ab und führt zu geistiger Entspannung. Je nach Konstitution kann man zum Beispiel mit Schwimmen, Radfahren, Wandern oder Gymnastik das Herz und den Kreislauf stärken. Gleichzeitig wird durch ein aktives Bewegungsprogramm der Muskelaufbau gefördert und der Bewegungsapparat fit gehalten. Gezielte Übungen sind zudem gerade im Alter für die Sturzprophylaxe sehr wichtig

 

Lebensordnung

LebensrhytmusDie Strukturierung der äußeren und inneren Lebensordnung ist das Kernstück der Knei ppschen Ga nzheitsthera pie. Das Vermeiden von Risikofaktoren, Genussgiften und Reizüberflutung ist ebenso bedeutsam wie das Wiedererlangen des seelischen Gleichgewichtes. Dazu eignen sich die bekannten Entspannungs- und mentale Stärkungstechniken wie autogenes Training, Yoga, Qi Gong, Atemtherapie u.s.w. Aktive Lebensgestaltung führt nicht nur zu körperlichem Wohlbefinden, sondern auch zu mehr Lebensfreude und Aufnahmefähigkeit für die wesentlichen Dinge im Leben